Jugendamt

Das Jugendamt steht für die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Familien und werdenden Eltern beratend und unterstützend zur Seite. Es gibt eine Vielzahl an Hilfsleistungen, um in herausfordernden Situationen Beistand und Unterstützung zu erhalten.

Jugendämter in Deiner Region findest Du in der Adressbox.

Kinderschutz

Dein Kind hat Rechte, die im Gesetz festgelegt sind. Du musst dafür sorgen, dass es deinem Kind immer gut geht. Dein Kind benötigt Liebe, Zuwendung und Fürsorge, es muss immer genug zu Essen und zu Trinken haben, es muss genug Zeit zum Spielen haben und kein Mensch darf deinem Kind wehtun. Die Kinderrechte sind dafür da, dass es sich zu einem gesunden Erwachsenen entwickeln kann. Man nennt dies auch „Kindeswohl“.

Wenn es Kindern zuhause gar nicht gut geht, sie nicht ausreichend umsorgt werden oder die Eltern sich überfordert fühlen, gibt es eine Behörde, die sich darum kümmern soll, das Jugendamt. Beim Jugendamt arbeiten viele Menschen dafür, dass es vernachlässigten Kindern besser geht. Leider gibt es auch Kinder, die zu Hause Gewalt erfahren, sei es durch Schläge oder böse Worte. Hier muss das Jugendamt schnell eingreifen. So können zum Beispiel Kindergärten, Schulen oder Familienangehörige und Freunde dem Jugendamt melden, wenn sie etwas Auffälliges beobachten (du brauchst dabei deinen Namen nicht nennen). Man spricht dann von einer „Gefährdung des Kindeswohls“.

Wenn die Eltern nicht einsehen, dass sie Hilfe bei der Erziehung benötigen, kann auch gegen den Willen der Eltern entschieden werden, also über das Gericht. Dies ist aber nur in seltenen Ausnahmen der Fall, denn das Jugendamt möchte nur das Beste für das Kind und möchte auch mit den Eltern gut zusammenarbeiten. Die Mitarbeiter gehen sehr sensibel mit Eltern um und suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen.

Ansprechpartner*innen im Jugendamt in Deiner Region, die Dich unterstützen können, findest Du in der Adressbox.

Kinderschutz

Oder erfahre mehr über Formen der Erziehungshilfen.

Formen der Erziehungshilfen

FHM-App Admin2022-12-18T22:08:08+01:00

Adressen der Stellen im Jugendamt der Landeshauptstadt Magdeburg für Persönliche Hilfen (Bereiche wie Erziehungsfragen, Anträge auf Hilfe zur Erziehung, Trennungs- und Scheidungsberatung uvm.)

Jugendamt - Sozialzentrum Nord, Neustädter Feld

Lübecker Str. 32
39124 Magdeburg

0391-540 60 92
Jugendamt.SZ1@jga.magdeburg.de

Jugendamt - Sozialzentrum Mitte, Olvenstedt

Katzensprung 2
39104 Magdeburg

0391-540 49 71
Jugendamt.SZ3@jga.magdeburg.de

Jugendamt - Sozialzentrum Süd/Stadtfeld

Wilhelm-Höpfner-Ring 1
39116 Magdeburg

0391-540 31 33
Jugendamt.SZ4@jga.magdeburg.de

Jugendamt - Sozialzentrum Südost

Berthold-Brecht-Str. 5
39120 Magdeburg

0391-540 38 11
Jugendamt.SZ5@jga.magdeburg.de

Informationen zum Bereich Persönliche Hilfen gibt es hier: Leistungen – Persönliche Hilfen

Erziehungshilfen in Deutschland

Erziehungshilfe, oder auch „Hilfe zur Erziehung“ genannt, ist eine Unterstützung vom Jugendamt für Kinder, Jugendliche und Familien. Wenn du also mit deiner Familie in einer besonderen Lebenssituation steckst, die euch alle belastet, dein Kind in seinem Verhalten auffällig ist oder du dich in deiner Rolle als Mama oder Papa noch finden musst, kannst du dir Unterstützung vom Jugendamt holen. Diese Unterstützung kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem was du und dein Kind/ deine Kinder, dein/e Partner*in braucht:

Erziehungsberatung: Hier suchst du allein oder gemeinsam mit deiner Familie oder anderen Beteiligten eine Beratungsstelle auf. Gemeinsam mit der ausgebildeten Mitarbeiter*in sprecht ihr eure Probleme an und findet gemeinsam Lösungen, wie ihr euren Alltag oder eure Erziehung besser gestalten könnt. Die Ansprechpartner*innen dort können Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen oder Psycholog*innen sein.

Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH): Bei der Familienhilfe bekommen du und deine Familie eine Mitarbeiter*in zur Seite gestellt, die euch regelmäßig (mindestens einmal in der Woche) besucht, euch im Alltag begleitet und dir Tipps gibt im Umgang mit deinem Kind. Sie spricht mit dir über deine Probleme und fragt auch die Kinder, was sie sich wünschen. Sie unterstützen auch bei Formularen und Behördengängen, wenn es für die Familie wichtig ist.

Erziehungsbeistandschaft: Dies ist eine Person, die in erster Linie mit deinem Kind arbeitet. Meist ist dies die beste Hilfeform für ältere Kinder und Jugendliche die noch zuhause leben. Die Sozialarbeiter*in nimmt auch zum Beispiel Kontakt auf mit der Schule, falls es dort Probleme gibt, sucht Freizeitangebote, oder spricht mit deinem Kind allgemein über Probleme, Ängste und Sorgen.

Tagesgruppe: Eine Tagesgruppe ist eine Unterstützung für Schulkinder, die am Nachmittag, nach der Schule, eine besondere Betreuung brauchen. Gemeinsam wird Mittag gegessen, Hausaufgaben werden gemacht, es wird gespielt, gebastelt und geredet. Hier kann dein Kind auch lernen mit anderen Kindern zurechtzukommen, sie/ er hat einen festen Tagesablauf und bekommt spielerisch Hilfe bei Problemen und Dingen, die ihr/ ihm schwerfallen.

Stationäre Unterbringung in einer Wohngruppe oder Pflegefamilie: Wenn die Situation zuhause eskaliert und das Zusammenleben nicht mehr klappt, gibt es auch die Möglichkeit, dass dein Kind für eine bestimmte Zeit nicht mehr bei dir lebt. Die Menschen nennen es dann häufig: „Das Kind muss ins Heim.“ Heute sind Kinderheime aber meistens in Wohngruppen, wie kleine Familien organisiert. Oder die Kinder leben für eine gewisse Zeit in einer anderen Familie, einer sogenannten Pflegefamilie.

Vielleicht ist es für Dich und Dein Kind in der aktuellen Situation die beste Lösung. Es werden Tage festgelegt, an denen du dein Kind besuchen kannst oder es Dich besuchen kommt, wenn dies zuhause möglich ist. Dies ist ein großer und schwerer Schritt, aber für einige Familien die einzige Lösung, bis sich die Situation in der Familie wieder entspannt.

Für alle Hilfen (außer der Erziehungsberatung) ist ein Antrag auf Hilfe zur Erziehung beim Jugendamt notwendig. Dieser wird gemeinsam mit der Mitarbeiter*in des Jugendamtes gestellt und vorher sehr ausführlich besprochen. Gemeinsam wird ein Hilfeplan erstellt, in dem die Ziele der Familie festgeschrieben werden. In Treffen, etwa jedes halbe Jahr, wird dann geschaut, ob einzelne Ziele erreicht wurden und ob die Erziehungshilfe weiter notwendig ist.